AML Notruf rettet Leben

Leben retten durch Positionsbestimmung
Wenn Leitstellen in Deutschland einen Notruf bearbeiten, nehmen die zustĂ€ndigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen alle wichtigen Daten auf. Dazu gehört auch die Positionsbestimmung. SchlieĂlich mĂŒssen die zustĂ€ndigen SanitĂ€ter oder Feuerwehrleute wissen, wo sich erkrankte oder verletzte Personen befinden. Dazu ist es nötig, dass diese Personen oder die Ersthelfer bei einem Notruf den Standort ĂŒbermitteln.
Im Zuge der Positionsbestimmung kann es jedoch hĂ€ufig zu Problemen kommen. Das fĂŒhrt unter UmstĂ€nden dazu, dass bei einem Notruf in Deutschland hilfesuchende Personen nicht rechtzeitig gefunden werden. GrĂŒnde fĂŒr Probleme bei der Positionsbestimmung sind zum Beispiel:
- Die Person, die den Notruf absetzt, ist verwirrt
- Die hilfesuchende Person ist nicht in der Lage, den Standort mitzuteilen
- Die Person, die den Notruf absetzt, kennt sich in der Stadt nicht aus
- Die hilfesuchende Person befindet sich auĂerhalb einer Ortschaft
- Es gibt Kommunikationsprobleme mit der Person, die den Notruf absetzt
Nach einem Unfall stehen Menschen manchmal unter Schock oder sie verlieren wĂ€hrend des Telefonats mit der Notruf-Leitstelle das Bewusstsein. Ereignet sich ein Notfall auĂerhalb einer Ortschaft (zum Beispiel im Wald, auf der LandstraĂe oder auf einem Feldweg) ist aufgrund fehlender StraĂenkennzeichnung keine genaue Positionsbestimmung möglich.
Lebensbedrohliche Konsequenzen nach dem Handy-Notruf
Können die RettungskrÀfte nach einem Notruf mit dem Handy eine schwer verletzte Person nicht finden, kann das lebensbedrohliche Konsequenzen haben. Nicht selten zÀhlt in solchen Situationen jede Sekunde.
In diesen FĂ€llen mĂŒssen dann die SanitĂ€ter oder die Leitstelle nach einem Notruf auf dem Handy desjenigen anrufen, der den Notfall abgesetzt hat. Ist das Handy nicht erreichbar oder eine genauere Angabe zur Positionsbestimmung nicht möglich, zögert sich die Rettung weiter hinaus. Hier kann das digitale System AML bei einem Notruf Abhilfe schaffen. Durch die AML Positionsbestimmung lassen sich Positionen von MobilgerĂ€ten bis auf wenige Meter genau orten.
Wie funktioniert der AML Notruf?
Ein AML Notruf ist per Definition kein Notruf an sich. Das System kommt zum Einsatz, sobald ein Notruf in der Leitstelle eingeht. Nach einer lÀngeren Testphase ist das AML-Notrufsystem in Deutschland seit Ende 2019 flÀchendeckend im Einsatz.
Was heiĂt AML?
Die AbkĂŒrzung AML steht in Bezug auf die Positionsbestimmung fĂŒr Advanced Mobile Location. Auf Deutsch lĂ€sst sich das mit âfortschrittliche mobile Ortungâ ĂŒbersetzen. Es handelt sich also um ein System zur Ortung mobiler GerĂ€te. In diese Kategorie gehören unter anderem:
- Smartphones
- Tablet-PCs
- PDAs
- Notrufuhren
Ausschlaggebend ist, dass die GerĂ€te GPS-fĂ€hig sind und ĂŒber eine Anruf- oder eine Notruffunktion verfĂŒgen.
AML Notruf nutzt GPS und W-LAN
Advanced Mobile Location ist eine Ă€hnliche Technologie wie die Positionsbestimmung via Web-Browser oder Google Maps. Sobald jemand in Deutschland einen Notruf vom Handy aus tĂ€tigt, wird AML automatisch aktiviert. Die Positionsbestimmung richtet sich bei diesem System nicht nach der ausschlieĂlichen Funkzellenposition. Diese Form der Lokalisierung ist oft zu ungenau.
Durch die Nutzung von W-LAN und GPS erfolgt bei einem Notruf eine exakte Positionsbestimmung. So kann der Anrufende automatisch lokalisiert werden. Auch wenn er die Ărtlichkeit wechselt, kann dies durch das GPS beim AML-Notruf-System nachverfolgt werden. Die Daten zur Positionsbestimmung werden an zentrale AML-Endpunkte gesendet. Dort erfolgt eine temporĂ€re Speicherung. Die Positionsdaten werden dann automatisch von der Leitstelle angefordert, die den Notruf erhalten hat. Auf diese Weise können die rund 250 Leitstellen in Deutschland den SanitĂ€tern stets den genauen Aufenthaltsort einer verletzten oder kranken Person mitteilen.
Wird bei einem AML Notruf der Datenschutz gewÀhrleistet?
Die via AML beim Notruf erfassten Daten werden ausschlieĂlich in den AML-Endpunkten gespeichert. Eine Einsicht ist nur fĂŒr die Leitstellen möglich. Maximal 60 Minuten nachdem ein AML Notruf eingegangen ist, werden die Daten automatisch gelöscht. Das ALM Notruf-System wurde von der unabhĂ€ngigen Datenschutzaufsichtsbehörde auf KonformitĂ€t mit der europĂ€ischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) geprĂŒft.
Die GewĂ€hrleistung absoluter Datensicherheit hĂ€ngt allerdings davon ab, wie Nutzer selbst ihre Daten auf mobilen GerĂ€ten schĂŒtzen. Wenn sich zum Beispiel Hacker Zugriff auf ein Smartphone verschaffen, können sie u.U. auch GPS-Daten zur Positionsbestimmung einsehen.
Muss ich eine AML App zur Positionsbestimmung auf meinem Handy installieren?
Es existieren diverse Apps zur Positionsbestimmung. Damit können User zum Beispiel ihre eigenen mobilen GerÀte oder die von Familienmitgliedern oder Freunden orten. Bei der Nutzung ist stets auf die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien und Persönlichkeitsrechte zu achten.
Damit AML im Notfall genutzt werden kann, muss jedoch keine App heruntergeladen werden. Die Technik ist automatisch in alle Smartphones und Tablets integriert. Ob das GPS-Signal beim Notruf ein- oder ausgeschaltet ist, spielt auch keine Rolle. GPS wird automatisch aktiviert, sobald der Notruf bei einer Leitstelle in Deutschland eingeht.
Mobile GerĂ€te ohne SIM-Karte können u.U. mittels W-LAN geortet werden. Wichtig ist, dass genĂŒgend Funkkontakt oder eine W-LAN-Verbindung fĂŒr einen Handy-Notruf besteht. Letzten Endes ist die beste Alternative, auf sich zu achten, um erste gar nicht in eine Notsituation zu kommen. Sollte es jedoch zu einer solchen Situation kommen, können sich hilfsbedĂŒrftige Personen zumindest sicher sein, dass die RettungskrĂ€fte Ihren Standort finden.
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