Sterben Websites aus? Die Internetseite der Zukunft
- 1. Ist die Website ein veraltetes Medium?
- 2. Die Internetseite von morgen folgt Mobile First
- 3. Die Zukunft ist simpel: Simplicity als wegweisendes Design-Merkmal
- 4. Merkmale moderner Websites
- 5. Intuitive Website-Nutzung durch Calm Technology
- 6. Futuristische Websites: AuĂen simpel, innen komplex
- 7. Die Internetseite der Zukunft
Ist die Website ein veraltetes Medium?
Wer ĂŒber die Zukunft eines Mediums nachdenkt, impliziert, dass sein Ist-Zustand möglicherweise bald der Vergangenheit angehört. Die AnfĂ€nge des World Wide Webs lassen sich schlieĂlich schon bis ins Jahr 1989 zurĂŒckdatieren und das Ursprungsmedium war der PC, der heute vom Smartphone und anderen MobilgerĂ€ten in den Schatten gestellt wird.
Doch Medien werden stĂ€ndig fĂŒr tot erklĂ€rt: Seit Jahren heiĂt es, das Fernsehen werde aussterben, dabei beweisen Smart-TVs und Streaming-Dienste das Gegenteil. Smarte Gadgets sind Zeugen einer Umdeutung von Medien, die nur selten gĂ€nzlich von der BildflĂ€che verschwinden, sondern weiterentwickelt und schlieĂlich anders verwendet werden.
So ist es auch mit dem Web, welches heute von anderen Zugangs- und Umgangsformen geprÀgt ist. Bis spÀtestens 2022, so prophezeit eine Cisco-Studie zum weltweiten Datenverkehr, wird das Smartphone den PC abgelöst haben. Die wichtigste Rolle in der Frage nach der Zukunft der Internetseite spielen in absehbarer Zeit also smarte MobilgerÀte.
Die Internetseite von morgen folgt Mobile First
Die Webentwicklung ist im Umbruch: Das Mobile-First-Prinzip nach Luke Wroblewski stellt die mobile Ansicht ĂŒber die Desktop-Ansicht. Um jedoch flexibel zu bleiben, ist das Responsive Webdesign unerlĂ€sslich. Die Internetseite von morgen ist nicht an eine Display-GröĂe gebunden, sondern ihre Elemente passen sich fluid der Anzeige des jeweiligen EndgerĂ€tes an und reagieren auf Bewegungen und VerĂ€nderungen.
Wenn laut Comscore darĂŒber hinaus 80% der Screen Time in Apps investiert wird, bedeutet dies, dass sich Internetseiten zu progressiven Web Apps (PWA) weiterentwickeln mĂŒssen, um dem Interaktions-BedĂŒrfnis von Nutzer*innen nachzukommen, die spĂ€testens seit dem Web 2.0 nicht mehr im passiven Konsum verharren, sondern zu sogenannten Prosumern (producer + consumer) geworden sind.
Die sozialen Medien haben die EinbahnstraĂe der Kommunikation im Web aufgehoben und Internetseiten von ihrem Insel-Dasein erlöst: Durch die Einbindung von APIs, RSS-Feeds und Logins sind sie geradezu unendlich erweiterbar â ein Trend, der sich in Zukunft fortsetzen wird.
Die Zukunft ist simpel: Simplicity als wegweisendes Design-Merkmal
Das Web kehrt zu seinen Wurzeln zurĂŒck: Schlichte Websites sind wieder angesagt. Doch gerade, weil das Smartphone immer mehr den Computer ablöst, mĂŒssen Websites zwar simpel, aber im Unterschied zu Websites in den 1990ern auch leistungsfĂ€hig sein: Menschen wollen in einer schnelllebigen Zeit sofort handeln und beispielsweise Uploads von unterwegs tĂ€tigen können, statt dafĂŒr an den hauseigenen Standrechner zurĂŒckkehren zu mĂŒssen.
Informationsbeschaffung, ProduktivitĂ€t und Unterhaltung sind die zugrundeliegenden Motivationen des modernen Web-Browsings. Folglich mĂŒssen auf zukunftsweisenden Websites Informationen leicht zu finden, Gelegenheiten zur Interaktion vorhanden sein und die Nutzung SpaĂ machen (Joy of Use).
Merkmale moderner Websites
- User Experience (UX) Design
- Responsive Webdesign
- intuitive OberflÀchen
- mehr visuelle Darstellungen als Texte
- gleichzeitig hochwertige Texte nach dem Content-is-King-Prinzip
- geringe Ladezeiten bei gleichzeitiger FunktionalitÀt und QualitÀt
- Einbindung von Tools und Apps durch APIs
- dezent und gezielt eingesetzte interaktive Elemente wie kleine Animationen und ĂbergĂ€nge
Intuitive Website-Nutzung durch Calm Technology
Der Siegeszug des Cloud Computings zeigt, dass Technologie fĂŒr den Menschen im Idealfall vor allem allgegenwĂ€rtig (ubiquitous) und ruhig (calm) sein muss. Calm Technology siedelt sich nach der Definition von Mark Weiser in der Peripherie der Wahrnehmung an, statt penetrant im Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein. Technik fĂ€llt nur dann auf, wenn sie nicht wie vorgesehen funktioniert. Die Website der Zukunft ist folglich mit allen GerĂ€ten aufrufbar und kompatibel, erledigt Aufgaben von allein und arbeitet dabei unauffĂ€llig im Hintergrund, sodass die Benutzung geradezu unbewusst geschieht.
Futuristische Websites: AuĂen simpel, innen komplex
Die Internetseite der Zukunft ist nach auĂen simpel und intuitiv, im Hintergrund jedoch hochkomplex. Websites können dank neuster Technologien so vielschichtig sein, dass die Grenze zur Software nahezu flieĂend ist. Komplexe Lösungen sind auch fĂŒr ihre Sicherheit entscheidend: Big Data macht es nötig, bewusst und sorgfĂ€ltig mit sensiblen Daten umzugehen und diese bestmöglich vor Verlust und Missbrauch zu schĂŒtzen. Doch KomplexitĂ€t darf den Zugang nicht verstellen: Die funktionalste Anwendung verfehlt ihre Bestimmung, wenn sie User ĂŒberfordern, statt Probleme zu lösen. Daher muss die OberflĂ€che stets instinktive Handlungen vorhersehen.
Die Internetseite der Zukunft
Die Zukunft des Webs liegt in unserer Hand: VisionÀre Webentwickler*innen setzen alles daran, dass die Internetseite nicht an AltersschwÀche stirbt. Im Gegenteil kann ihr eine rosige Zukunft bevorstehen, wenn der neue Konsens lautet:
Die Internetseite der Zukunft ist eine leistungsstarke Webanwendung, die die BedĂŒrfnisse aller Menschen in allen Anwendungsbereichen berĂŒcksichtigt und sĂ€mtliche Möglichkeiten modernster Technologien ausschöpft, wĂ€hrend sie ein hervorragendes Nutzererlebnis beschert.