Code for Equity for Startups: Rückblick zu unserem Event
Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Finanzierungsmodelle
Einleitend gab uns Business-Coach und mehrfacher Preisträger Johannes Matthias von Alpha Beta einen Überblick über die verschiedenen Modelle der Finanzierung. Fördermittel, Venture Capital, Business Angel oder doch Code for Equity? Venture Capitalists können viel bewegen, erwarten aber auch ein großes Wachstum des Unternehmens innerhalb kürzester Zeit. Auch Code for Equity bringt Vor- und Nachteile mit sich: durch die Agentur, die die Entwicklungsarbeit für die App oder ein ähnliches IT-Produkt anbietet und dafür Unternehmensanteile erhält, profitiert das Startup von Spezialwissen und einer hohen Motivation, begibt sich aber auch in eine Abhängigkeit.
Marketing ist das A&O
Diese Abhängigkeit führte auch Noel Schroers an, der als junger Gründer einer App einen Code-for-Equity-Deal einging. Er betonte, wie wichtig die Chemie zwischen der Agentur und dem Startup ist und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit nur mit viel Vertrauen und funktionierender Kommunikation möglich ist.
Wer gründet, so machte Noel deutlich, sollte sich frühzeitig Gedanken über das Marketing machen: Schließlich erschafft man kein Produkt, ohne sich vorher Gedanken darüber zu machen, wie es vermarktet werden und die richtige Zielgruppe erreicht. Dieses Vorhaben verfolgt Co-Gründerin und PR-Managerin Eva, die für das Marketing-Konzept das Prinzip der Buyer-Personas anwendet: Welche konkreten Personen könnte es geben, für die das Produkt interessant ist? Über welche Kanäle erreiche ich diese?
Warum so viele Startups scheitern
Als Gründer*in muss man ein dickes Fell haben und sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lassen – wie auch Johannes zuvor warnte: 90% der Startups scheitern. Neben der fehlenden Marktlücke, Kleingeld oder der falschen Teamkonstellation ist es vor allem der Fehler vieler Startups, ihre Idee hinter verschlossenen Türen zu realisieren, ohne sie zuvor in der Realität getestet zu haben.
Johannes führte das Beispiel des Cloud-Anbieters Dropbox an, der noch bevor das Produkt überhaupt entwickelt wurde, bereits ein Marketing-Video veröffentlichte, das mehrere Hunderttausend Abonnements nach sich zog – unter diesen Voraussetzungen hatten sie keine Probleme mehr, einen willigen Investor zu finden.
Werde was du kannst
Auch Autorin und Business-Coach Dr. Kerstin Gernig stellte die Wichtigkeit der Erprobung der Geschäftsidee heraus. Investoren erwarten ein Proof of Concept, ein Machbarkeitsnachweis anhand einer Studie – sei diese noch so ungewöhnlich, wie z. B. auf einer Party. Auch Crowd Funding kann eine Erprobung für einen Marktbedarf darstellen und zeigen, wie viele Menschen ein Interesse an dem Produkt haben.
Für Kerstin steht nämlich vor allem die Ungewöhnlichkeit im Vordergrund. Noch bevor ein Business Plan erstellt wird, sollten sich Gründer überlegen, was sie von anderen unterscheidet: Was kann ich? Was erfüllt mich? Welche Arbeit macht mir Spaß? Was sind meine Stärken?
Nach dem Motto “Werde was du kannst” ermutigt Kerstin Gründer*innen dazu, egal welchen Alters, neue Wege zu gehen, die eigene Nische zu finden, sich spitz zu positionieren und neue Formen des Marketings zu nutzen. Während es bis vor ein paar Jahren noch aufwändig und teuer war, Produkte zu vermarkten, haben Gründer*innen durch Social Media und virales Marketing heutzutage kostengünstige und zugleich hocheffektive Möglichkeiten, die Menschen zu erreichen, die sie erreichen wollen.
Gain a better insight: Code for Equity for Startups – ein Fazit
Eines ist klar: Für den Erfolg eines Startups gibt es kein Patentrezept, es gibt nicht den einen Weg. Bei der Unternehmensgründung geht es vielmehr darum, sich aus den vielen verschiedenen Möglichkeiten diejenigen auszusuchen, die am fruchtbarsten erscheinen, sich mit den persönlichen Werten und Vorstellungen decken wie auch das Vorhaben vorantreiben. Dazu braucht es Mut, Willenskraft, aber auch die Bereitschaft, sich Hilfe und Unterstützung von außen zu holen. Ob diese Unterstützung von Freunden und Familie oder von einem Business Coach kommt oder sie im Rahmen von Kooperationen oder durch eines der verschiedenen Finanzierungsmodelle in Anspruch genommen wird – Gründer*innen sind nie auf sich selbst gestellt.