What the Health: Software und KI im Gesundheitswesen

Alte Schule war gestern: Die Informationstechnik hat einen großen Einfluss auf das Gesundheitswesen und macht viele medizinische Fortschritte erst möglich. Ein aktuelles Beispiel liefern verschiedenste Maßnahmen gegen das Coronavirus. Wie können Software und Künstliche Intelligenz gewinnbringend im Gesundheitswesen eingesetzt werden?
Eine KI Hand horcht ein Herz mit einem Stethoskop ab.
© Victor Moussa
Erstellt :ago

IT im Kampf gegen das Coronavirus

Das Coronavirus, welches Ende des Jahres 2019 in China ausbrach, ist zu einer weltweiten Bedrohung geworden und veranlasste die Weltgesundheitsorganisation WHO dazu, den Notstand auszurufen. Während Forscher an Behandlungsmöglichkeiten arbeiten, haben laut The Next Web auch große Tech-Unternehmen ihre Geschütze aufgefahren, mithilfe von KI eine Lösung zu finden.

Dazu gehört unter anderem eine Open Source Plattform des Tech-Giganten Alibaba in Kooperation mit dem Global Health Drug Discovery-Institut, die Laboren zur Verfügung gestellt werden soll, um das Virus zu identifizieren und die Forschung in verschiedenen Bereichen wie der Gen-Sequenzierung weiter voran zu treiben.

Darüber hinaus stellt der Betreiber der größte Suchmaschine Chinas, Baidu, seinen Algorithmus zur Vorhersage von RNA- und Proteinstrukturen Präventionszentren und Forschungszentren zur Verfügung. Dies könnte die Zeit der Identifizierung des Virus von fast einer Stunde auf nur eine halbe Minute reduzieren.

Auch Google hat einen SOS-Benachrichtigungsdienst integriert und stellt Informationen direkt in den Suchanfragen bereit. Von Facebook und Instagram werden aktiv Posts überprüft, um Falschmeldungen zu vermeiden.

KI entwickelt eigenständig Medikamente

Noch ist es ein Einzelfall, aber dass Künstliche Intelligenz unsere Medikamente entwickelt, könnte in Zukunft zur gängigen Methode werden. Das Biotech-Unternehmen Exscientia aus Oxford entwickelte in Kooperation mit dem Pharmakonzern Sumitomo Dainippon Pharma das erste Medikament namens DSP-1181 allein mit KI-Systemen.

Diese haben insgesamt weniger als 12 Monate für die Forschungsphase gebraucht, was nur ein Bruchteil der sonst üblichen 4-5 Jahren bei konventionellen Forschungstechniken ist. Dabei durchforstete die KI Datenbanken auf verschiedenste Möglichkeiten der Verbindung und bezog sogar genetische Parameter mit ein. Das Medikament, das bei Zwangsstörungen eingesetzt wird, wird nun in Studien an Menschen getestet.

New Work: Gesünder arbeiten mit Health Gadgets

Doch auch im kleineren Maßstab können neue Technologien Einfluss nehmen: In der Arbeitswelt wird der Faktor Gesundheit vor allem angesichts des fortschreitenden demografischen Wandels immer wichtiger. Und da ein Großteil der Bevölkerung ihre Arbeit am Computer sitzend verbringt, wirken Schreibtische, die sich hochfahren lassen und ein Nachtmodus oder Antiblaulichtfolien gegen die negativen gesundheitlichen Konsequenzen.

Auch für die regelmäßige Flüssigkeitszufuhr sorgen Apps, die stets ans Wassertrinken erinnern und sogar smarte Flaschen, die per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden sind und freundlich blinken, wenn es wieder Zeit für einen Schluck ist.

Wer im Winter sensibel auf das regelmäßige Lüften im Büro reagiert, kann auch zu einen smarten Luftreiniger auf den Schreibtisch stellen, der schädliche Gase aus der Raumluft nimmt und das Büro wieder mit Frischluft versorgt.