Business Software

Als Business Software wird jede Anwendung verstanden, die in Unternehmen oder Organisationen zum Einsatz kommt. Sie soll dabei helfen, die anfallenden Tätigkeiten digital zu erledigen, Strukturen zu schaffen und Transparenz zu geben.
Vier Leute arbeiten gemeinsam am PC
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Definition Software

Software (engl. soft = weich, ware = Ware) ist ein Synonym für Programme, wird aber auch für die dazugehörigen Daten verwendet. Außerdem können alle nicht-physischen Bestandteile, wie z. B. das Betriebssystem, eines PC-gestützten Systems als Software bezeichnet werden.

Software zeichnet sich durch ihre Immaterialität aus. Sie besteht aus Sprachen und Notationen, die bei ihrer Entwicklung verwendet wurden. Es ist möglich, sie auf bestimmten Medien zu speichern, zu drucken, anzuzeigen und zu transportieren. Diese Medien werden aber nicht als Software verstanden, sondern enthalten sie nur.

Als Gegenkomponente zur Hardware wird Software verstanden. Die Hardware ist die schwer veränderbare Komponente, die Software dagegen die, die leicht veränderbar ist.

Definition von Business

Business bedeutet Unternehmen, Geschäft oder Geschäftsleben. Wichtige Funktionen nehmen die Lieferanten und die Kunden in einem Business ein. Ein gutes Verhältnis zu beiden aufzubauen und beizubehalten ist für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend.

Unterschied zur allgemeinen Anwendungssoftware

Anwendungssoftware werden alle Computerprogramme genannt, die nützliche Funktionen bereithalten und dem Endanwender helfen, aufkommende Probleme zu lösen. Beispiele dafür sind Bildbearbeitungsprogramme, E-Mail, Webbrowser, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Computerspiele.

Typische Büroanwendungen wie Textverarbeitungs- bzw. Tabellenkalkulationsprogramme und Datenbanken, die häufig im Unternehmenskontext eingesetzt werden, können auch von Privatpersonen oder kleineren Teams ohne Unternehmen verwendet werden. Diese Anwendungen werden als Standardsoftware bezeichnet, das heißt, sie decken einen definierten Anwendungsbereich ab und können vorgefertigt erworben werden.

Für Unternehmen wird diese Standardsoftware durch die jeweils benötigten Branchenlösungen ergänzt. Außerdem findet individuelle Software Verwendung.

Auswahl von Software

Bei der Entscheidung für die passende Software in Unternehmen stehen drei Bereiche zur Verfügung:

Standardsoftware

Standardsoftware wird die breite Masse entwickelt und kann von vielen Kunden genutzt werden. Häufig ist sie dadurch kostengünstig. Standardsoftware ist vorgefertigt, branchenneutral und deckt meist nur einen Anwendungsbereich ab.

Ein Beispiel für Standardsoftware ist das Office-Paket von Microsoft.

Individualsoftware

Individualsoftware wird für ein bestimmtes Unternehmen bzw. einen bestimmten Prozess konzipiert und entwickelt. Dafür ist eine Vorarbeit nötig, um herauszufinden, welche Funktionen in der Software enthalten sein sollen. Dann beginnt eine längere Programmierungsphase. Individualsoftware ist flexibel einsetzbar und lässt sich immer wieder anpassen. Zudem kann Individualsoftware an schon verwendete Software im Unternehmen angebunden werden.

Individuelle Software kann für nahezu alle Bereiche entwickelt werden. Beispiele sind:

  • das Erstellen eines Online-Shops für diverse Produkte
  • die Entwicklung einer Datenbank (z.B. für einen Verlag)
  • die Programmierung eines Jobportals für unterschiedliche Branchen

Best of Breed

Mithilfe eines Systemintegrators können einzelne Teilbereiche von mehreren Softwarelösungen aus unterschiedlichen Branchen miteinander verbunden werden. Best of Breed bedeutet, dass für jeden Teilbereich die jeweilige „beste“ Lösung verwendet werden soll.

Arten von Business Software

Für unterschiedliche Unternehmensbereiche gibt es verschiedene Arten von betriebswirtschaftlichen Anwendungen:

Materialwirtschaft

Systeme für die Materialwirtschaft, die bezogen auf den Handel auch Warenwirtschaftssysteme genannt werden, werden beispielsweise für die Disposition, den Einkauf, Inventuren und Lagerverwaltung verwendet.

Personalwirtschaft

Die Personalwirtschaft beinhaltet alle Bereiche, die sich mit dem Personal beschäftigen. Dazu gehören zum Beispiel die Personalverwaltung, die Personalzeiterfassung und -auswertung, die Lohn- und Gehaltsabrechnung, die Bearbeitung von steuer-, sozial- und arbeitsrechtlichen Tätigkeiten oder Personalentwicklung. Der englische Begriff für Personalwirtschaft ist das Human Resource Management (HR).

Finanz- und Betriebswirtschaft

In den 1960er und 1970er Jahren entstanden die ersten Computeranwendungen für das Rechnungswesen, welches die Finanzbuchhaltung und die Betriebsbuchhaltung mit einschließt. Heute wird die Finanz- und Betriebswirtschaft auch als Controlling bezeichnet. Zum Controlling gehören z. B. die Finanzbuchhaltung, die Kreditoren-, Debitoren- und Anlagenbuchhaltung, die Gemeinkostenrechnung oder die Ergebnisrechnung.

Absatzwirtschaft

Zugehörig zur Absatzwirtschaft sind Vertrieb und Marketing. Die Verwendung von Vertriebssoftware kann unterstützend für den Verkauf eingesetzt werden und dient der Erfassung von Aufträgen. Nachdem geprüft wurde, ob die bestellten Artikel verfügbar sind und der Kunde kreditwürdig ist, wird die Ware geliefert, versendet und in Rechnung gestellt.

Für die Abwicklung nutzen viele Unternehmen das Customer-Relationship-Management (CRM)-System.Customer-Relationship-Management ist die konsequente Ausrichtung eines Unternehmens auf seine Kunden und die damit zusammenhängenden Kundenbeziehungsprozesse. Mit CRM-Software lassen sich unter anderem Kundenkontakte und Kampagnen verwalten. Außerdem können Verkaufschancen und Vertriebsprozesse gesteuert werden.

Produktionsplanung und -steuerung

In Software für die Produktionsplanung und -steuerung sind Elemente der Absatzwirtschaft (Kundenauftragsverwaltung) und Materialwirtschaft enthalten. Zudem bestehen zum Beispiel Module für die Bedarfsermittlung oder Werkstattsteuerung.

Logistik und Supply-Chain-Management

Supply-Chain-Management (Lieferketten-Management) definiert die Überwachung aller Materialie, Informationen und Finanzen, die in einem Produktionsprozess eingesetzt werden. Die Lieferkette verläuft vom Lieferanten über den Hersteller bis zum Händler und Konsumenten.

Die Wertschöpfung ist dabei als zusammengehöriger Prozess zu betrachten, der seinen Beginn beim Rohstofflieferanten verzeichnet und beim Kunden endet.

Enterprise-Resource-Planning

Systeme für Enterprice-Resource-Planning (ERP) beinhalten abhängig vom Anbieter alle Softwareanwendungen, die angeboten werden können. Beispiele dafür sind Anwendungen für den Bereich Materialwirtschaft, Finanz- und Rechnungswesen, Dienstleistung, Verkauf oder Forschung und Entwicklung.

ERP-System

Im folgenden Abschnitt soll ERP Software als eine Art der betriebswirtschaftlichen Anwendung näher beschrieben werden.

Ein ERP-System ist eine integrierte Business Software und stellt eine komplexe Anwendung bzw. eine Vielzahl von interagierenden Anwendungen dar.

Geschichte

Im Laufe der 1880er Jahre wurden die vorhandenen kaufmännischen Anwendungssysteme mehr und mehr miteinander verknüpft und ganzheitlich verbunden. Der ehemalige Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik August-Wilhelm Scheer entwickelte das sogenannte Computer-integrated manufacturing-Modell (CIM). CIM ist ein Oberbegriff für alle Tätigkeiten eines Unternehmens, die such auf einen Computer stützen. Sie werden auch „CAx“ genannt, was von „computer-aided x“ abgeleitet wird und so viel bedeutet wie computerunterstützt.

Viele ERP-Systeme entwickelten sich aus dem Manufacturing Resources Planning System. Dieses System wurde zunächst für das Produktionsprogramm eingesetzt. Nach und nach kamen weitere Module (bspw. für den Vertrieb, die Beschaffung oder die Finanzwirtschaft) hinzu.

Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts fand eine Weiterentwicklung durch das Advanced Planning und Scheduling (APS) statt. APS verlieh den Modulen mehr Eigenständigkeit und Kombinierbarkeit mit anderen. Daraus ergab sich, dass ERP-Systeme flexibler wurden und an die Bedürfnisse der Unternehmen und Branchen angepasst werden konnten.

Hosting

Ein weiteres Kriterium für die Suche nach geeigneter Software für Unternehmen ist die Frage danach, wer für Software das Hosting übernimmt. Hosting definiert die Tätigkeit eines „Veranstalters“ oder „Gastgebers“ und bezieht sich im deutschsprachigen Raum auf den Betrieb von Software- oder Internetdiensten.

On-Premise

Zum einen werden On-Premise Lösungen angeboten. Diese stellen die klassische Variante des Hostings dar. On-Premise bedeutet auf Deutsch „vor Ort“ oder „in den eigenen Räumlichkeiten“. Software on-premise wird beim Kunden selbst gehosted. Das heißt, das Unternehmen schafft die Software an und installiert sie in der eigenen IT-Umgebung. Dies ermöglicht die volle Kontrolle über die Anwendung. Zudem ist es jederzeit möglich, individuelle Anforderungen an der Software anzupassen.

Software as a Service

Zum anderen wird vermehrt auf den Einsatz von Software as a Service (SaaS) gesetzt. Die Software kann von Unternehmen in Form eines Abonnements gemietet werden. Das Hosting der Daten übernimmt der Servicegeber. Die Daten befinden sich in einer Cloud.

Die Cloud oder Cloud Computing ist die Bereitstellung von IT-Infrastruktur und IT-Leistungen. Dazu zählen alle Güter (Bsp.: Netzwerke, Gebäude, Maschinen, Programme, Speicherplatz). Diese sind für den Betrieb der Software notwendig. In der Cloud (Rechenwolke) befinden sich die Daten und Programme. Die Wolke besteht aus vielen Rechnern, die miteinander verbunden sind.

Vergleich der Lizenzkosten

Eine Software wird durch kreative Arbeit entwickelt und wird, ebenso wie Bücher, Musik und Filme, durch das Urheberrecht geschützt. Eine Software-Lizenz gibt das Einverständnis seitens des Herstellers, die Software zu installieren und zu nutzen und hält die Nutzungsbedingungen fest. Die Bedingungen regeln ebenso den Umfang der Lizenzrechte und die Einschränkungen (Zweck und Ort der Nutzung, verwendete Hardware). In einer Lizenz enthalten sind die Definition des Produkts, die Annahmebedingungen und Regelungen bezüglich der Garantie. Außerdem können zusätzlich Implementierungspläne, Vertraulichkeiten und Zahlungsinformationen in einer Lizenz vorhanden sein.

Es bestehen drei Lizenzmodelle, die für Unternehmen bei der Auswahl von Software relevant sind:

  • Lizenzen neu kaufen
  • Lizenzen mieten
  • Lizenzen gebraucht kaufen

Datenhoheit und DSGVO

Laut einer Umfrage des Netzwerks Elektronischer Geschäftsverkehr sehen 100 % der deutschen Unternehmen die IT-Sicherheit als wichtigen Zukunftstrend an. Personenbezogene Daten müssen in Unternehmen rechtskonform gespeichert und verwendet werden.

Daten gelten im digitalen Zeitalter als wichtige Güter. Der technologische Fortschritt verpflichtet Unternehmen sich intensiv mit dem IT-Recht zu befassen. Daher wird die Gesetzeslage stetig weiterentwickelt. Die Regeln des Datenschutzes werden im Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und in der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) festgehalten. Diese gilt seit Mai 2018 und regelt, innerhalb der europäischen Union, den sicheren Umgang mit personenbezogenen Daten. Ziel ist es, die Daten innerhalb der EU zu schützen.

Vor allem für Unternehmen, die Software as a Service verwenden und die personenbezogenen Daten in einer Cloud gespeichert werden, müssen bestimmte Aspekte des Datenschutzes und der IT-Sicherheit beachten.

Unternehmen müssen in ihren Standardvertragsklauseln definieren, dass die Daten nur innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) verarbeitet und gespeichert werden dürfen.

Cloud-Anbieter sind dazu verpflichtet, technisch-organisatorische Maßnahmen (TOM) zu treffen. Unternehmen müssen sich darüber informieren, wie Anbieter von SaaS ihre Daten sichern und schützen.

Zudem werden Unternehmen dazu aufgefordert, mit ihren Daten sorgfältig umzugehen und selbst technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen. Für personenbezogene Daten müssen die Regeln des BDSG und der DSGVO bezüglich der Erhebung, Aufbewahrung und Löschung beachtet werden.

Bekannte Data Leaks und Data Breaches

Auch wenn die Sicherheitsbestimmungen gut umgesetzt werden, kann es dazu kommen, dass sich Dritte ohne Berechtigung Zugriff auf vertrauliche Daten verschaffen. Außerdem können Daten verloren gehen.

Der Begriff Leak bezeichnet ein Leck und definiert den Diebstahl von personenbezogenen Daten. Dabei werden Informationen eines Unternehmens ohne Autorisierung nach außen getragen.

Data Breaches werden dann begangen, wenn vertrauliche und sensible Daten durch eine externe Quelle offengelegt werden. Data Breaches werden durch einen Angriff von außen verursacht , um Daten zu stehlen.

Datendiebstähle betreffen oftmals große Unternehmen und Konzerne. Zumeist sind die Daten vieler Nutzer involviert und es entsteht ein wirtschaftlicher Schaden in Millionenhöhe.

Bekannte Unternehmen, die von Datendiebstählen betroffen waren, sind zum Beispiel Adobe, Mozilla und Yahoo.

Adobe

Adobe ist ein US-amerikanisches Softwareunternehmen und bietet verschiedene Produkte an. Zu den bekanntesten zählen Adobe Photoshop, Adobe InDesign und der Adobe Flashplayer.

Im Oktober 2013 wurden durch einen Einbruch in das Adobe-Netzwerk mindestens 38 Millionen Kundenkonten ausgespäht und manipuliert. Die Angreifer konnten sich Zugang zu den IDs der Benutzer und verschlüsselte Passwörter verschaffen. Zudem bemächtigten sie sich an Quelltexten verschiedener Photoshop-Programme.

Mozilla

Mozilla ist eine Non-Profit-Organisation und vor allem für den Webbrowser Firefox bekannt. Außerdem koordiniert Mozilla die Entwicklung von zahlreichen Open Source Software Projekten durch das Mozilla Developer Network.

Durch einen fehlgeschlagenen Datenbereinigungsprozess im Juni 2014 wurden E-Mail Adressen von rund 76.000 Benutzern des Entwickler-Netzwerks offengelegt. Hinzu kamen verschlüsselte Passwörter von 4000 Benutzern.

Yahoo

Yahoo ist ein amerikanischer Webdienstleister und zählt neben Google und Outlook zu den meistverwendeten Freemail-Diensten auf der ganzen Welt.

Im August 2013 wurde bekanntgegeben, dass mehr als 400.000 Konten inklusive E-Mail Adressen und Passwörtern gestohlen wurden. Anschließend wurden diese in einer großen Textdatei veröffentlicht.

Ausblick

Laut Statista hat sich der Umsatz, der durch Business Software erzielt wurde, seit 2009 fast verdoppelt. Im Jahr 2020 wurden weltweit rund 492,4 Milliarden US-Dollar für Software ausgegeben.

Eine weitere Statsitik gibt die Ergebnisse einer Umfrage unter mehr als 500 Unternehmen in Deutschland an, in der nach der Nutzung von Cloud Computing gefragt wurde. Im Jahr 2019 sagten 76 Prozent der Befragten, dass sie Cloud-Lösungen im Unternehmen verwendeten.

Business Software bei TenMedia

TenMedia ist eine Softwareagentur mit Sitz in Berlin Mitte. Wir entwickeln seit 2011 zukunftsorientiert als kompetenter IT-Partner für viele Unternehmen aus verschiedenen Branchen Software, Datenbanken oder Webanwendungen. Auch individuelle Softwarelösungen gehören zu unserem umfangreichen Repertoire. Dabei profitieren unsere Kunden nicht nur von unserer Expertise im Bereich der Softwareentwicklung, sondern auch durch unsere Erfahrung der eigenen Projektgründung.

Unsere Tür in unserem zentralgelegenen Office steht jederzeit für interessierte Personen offen. Zudem können Sie uns gerne per E-Mail oder Telefon erreichen, um mehr über uns zu erfahren. Führen Sie ein Unternehmen und benötigen eine Softwarelösung, die ihren Bedürfnissen gerecht wird? Wir freuen uns auf Ihr Vorhaben.