Open Source Software

Die Verwendung von Open Source Software erfreut sich wachsender Beliebtheit, da sie frei zugänglich ist. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen ziehen sie aus Kostengründen der Closed Software vor.
Menschen in einem Büro arbeiten am PC
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Definition Software

Software, zu Deutsch „weiche Ware“, ist ein Oberbegriff für Programme und deren Daten. Software ist die Gegenkomponente zur Hardware und bestimmt, was ein Gerät, welches softwaregesteuert ist, tut und auf welche Weise der Vorgang abläuft.

Die Anwendungsbereiche von Software sind nicht nur klassisch in einem Computer integriert, sondern auch in vielen anderen Systemen eingebettet (embedded systems). Der Rechner übernimmt dort z. B. Überwachungs-, Steuerungs- oder Regelfunktionen. Eingebettete Systeme sind in Waschmaschinen, Flugzeugen, Kraftfahrzeugen, Kühlschränken oder Fernsehern zu finden und verrichten ihre Dienste für den Nutzer weitestgehend unsichtbar.

Definition Open Source

Open Source bedeutet ins Deutsche übersetzt „offene Quelle“ und bezieht sich auf Software, deren Quellcode für Dritte frei zugänglich ist. Der Quellcode oder auch Quelltext ist in einer Programmiersprache für ein Computerprogramm verfasst und für den Menschen lesbar. Die freie Zugänglichkeit ermöglicht es einer Entwickler-Community, den Quellcode zu ändern und zu nutzen.

Der Begriff Open Source wird nicht nur in Verbindung mit Software verwendet, sondern kann auch auf Wissen und Informationen allgemeiner Natur ausgedehnt werden. Beispiele dafür sind Open-Content (Texte, Bilder, Musik etc.), Open-Source-Hardware (Hardware, die nach Bauplänen hergestellt wird) oder Open Access (freier Zugang zum Beispiel zu wissenschaftlicher Literatur).

Beispiele für Open Content sind Wikipedia, OpenStreetMap oder Open Educational Resources. Sie stehen alle unter den Creative Commons. Creative Commons ist eine Organisation, die Lizenzverträge publiziert, die ein Autor verwenden kann, um die Nutzungsrechte an seinen Werken einzuräumen.

Im Bereich der Open Hardware können Vores Øl/Free Beer oder OpenCola genannt werden. Hier werden die Rezepturen für Bier und Cola einer breiten Community zur privaten Herstellung zur Verfügung gestellt.

Definition Open Source Softwarey

Open Source Software, kurz Open Source genannt oder Source Programme genannt, findet ihren Ursprung bereits in den 1950er Jahren. Die Do-it-yourself-Bewegung, die Hacker-Bewegung und die Freie-Software-Bewegung sind Beispiele für die Vorläufer der sogenannten Open Source Initiative (OSI).

Diese gründete sich aufgrund der Entscheidung des Softwareunternehmens Netscape im Jahr 1998, den Quellcode ihres eigens entwickelten Webbrowser (Netscape Navigators) freizugeben. Inspiriert wurden Netscape durch den publizierten Essay „Die Kathedrale und der Basar“ von Eric Raymond, welches von quelloffener Software handelt.

Eric Raymond beschloss zusammen mit dem US-amerikanischen Informatiker Bruce Perens und dem Gründer des internationalen Computerbuchverlags Tim O’Reilly, dass die Freie-Software-Bewegung ein aussagekräftigeres Marketing benötige. Aus Freie Software wurde Open Source und namensgebend für die Open Source Initiative, die von Raymond, Perens und O’Reilly gegründet wurde.

Angepasste Open-Source-Lizenzen wurden erstellt, mit denen die Open-Source-Community arbeiten konnte, aber die auch Wirtschaftsunternehmen ansprechen sollte.

Open Source Lizenzen

Was sind Open Source Lizenzen?

Bei der Verwendung von Open Source Software wird ein freizugänglicher Quellcode von Entwicklern genutzt und verändert. Dieser unterliegt dem Urheberrecht. Entwickler müssen sich an Nutzungsbedingungen halten, die die Anbieter vorab festlegen. Diese Bedingungen sind in Form von Lizenzen (Berechtigungen) geregelt.

Aufgrund einer großen Masse an Softwareanbietern, unterscheiden sich diese stark voneinander. Die Open Source Initiative sagt, dass die besten Open Source Lizenzen erlauben müssen, die angebotene Software frei zu nutzen, sie umgestalten und weitergeben zu dürfen.

Es bestehen eine Vielzahl von Non-Copyleft Lizenzen auf den Markt, wiederum ebenso viele, die mit Copyleft arbeiten. Um genauer zu verstehen, was Copyleft bedeutet, soll im Folgenden eine Begriffsdefinition gegeben werden.

Im Gegensatz zum Copyright, welches das „geistige Eigentum“ eines jeden schützen soll und definiert, dass keine unautorisierten Personen jenes veröffentlichen dürfen, nutzen Software-Entwickler Copyleft, um Freiheiten für spätere Nutzer und Entwickler zu erhalten, anstatt diese einzuschränken.

Copyleft wird verwendet, um eine Software zu einer freien Software zu machen. Der Entwickler verlangt auf diese Art, dass alle modifizierten und erweiterten Versionen der Software ebenfalls als freie Software zur Verfügung gestellt werden.

Arten von Open Source Lizenzen

Es wird zwischen permissiven und non-permissiven Lizenzen unterschieden.

Permissive Lizenzen

Die Permissive License, im Deutschen als freizügige Open Source License bezeichnet, erlaubt eine größere Wiederverwertung von lizenzierten Inhalten. Alle Ableitungen und Kopien des Quellcodes können unter gewissen Regelungen veröffentlicht und an andere weitergegeben werden. Ableitungen, die freizügig lizenziert sind, müssen nicht unter derselben Lizenz veröffentlich werden wie der ursprüngliche Quelltext. Demnach besitzen permissive Benutzerregelungen kein Copyleft.

Beispiele:

  • MIT-Lizenz
    Die MIT-Lizenz, die häufig auch als X oder X11 bezeichnet wird, stammt aus der technischen Hochschule und Universität Massachusetts Institute of Technology, woraus sich die Abkürzung MIT ableitet. Sie wurde 1988 veröffentlicht und ermöglicht die Wiederverwendung der mit ihr versehenen Software, die einen offenen Quelltext (Open Source) besitzt und für Software, deren Quelltext nicht frei einsehbar ist (Closed Source). Viele Entwicklergruppen nutzen die MIT-Lizenz für ihre Software. Beispiele sind das Betriebssystem Haiku, die Kryptowährung Bitcoin, das Web-Framework Ruby on Rails oder das JavaScript-Framework jQuery.
  • BSD-Lizenz Die BSD-License wurde ursprünglich in der University of California, Berkeley geschrieben (BSD = Berkeley Software Distribution). Software, die unter BSD steht, darf frei verwendet, kopiert, verändert und verbreitet werden. Als einzige Bedingung wird angegeben, dass der Copyright-Vermerk des ursprünglichen Programms nicht verschwiegen werden darf. Wenn ein Programmierer ein unter BSD-Lizenz stehendes Programm verändert und verbreitet, besteht für ihn keine Verpflichtung, den dazugehörigen Quellcode ebenfalls zu veröffentlichen.

Non-permissive Lizenzen

Bei der Verwendung von Software mit non-permissiven Lizenzen unterliegt der Nutzer strengeren Auflagen, wenn er den Code von Software, die unter diesen steht, weiterentwickeln bzw. mit anderen Lizenzen kombinieren möchten. Er muss dabei auf das vorgegebene Copyleft achten.

Beispiele:

  • GPL-Lizenz
    Der volle Name dieser Lizenz lautet GNU General Public Licence, wird jedoch häufig mit dem Kürzel GNU GPL oder GPL abgekürzt. GPL ist eine Softwarelizenz, die Nutzern erlaubt, die Software auszuführen, zu ändern und zu verbreiten. Sie wird aus diesem Grund auch Freie Software genannt und unterliegt einem Copyleft. Für den Vertrieb von Werken, die mit GPL versehen sind, dürfen Nutzer und Firmen für den Vertrieb Geld verlangen, sie aber auch kostenlos betreiben. Richard Stallman ist der Gründer des GNU-Projekts, aus dem sich das Betriebssystem GNU entwickelte und schrieb 1989 die GNU GPL Lizenz.
  • AGPL-Lizenz Die AGPL-Lizenz steht für Affero General Public Licence. Sie besagt, dass die Nutzer der Software, die unter AGPL steht, die Möglichkeit bekommen müssen, den Quellcode herunterzuladen. Diese Möglichkeit muss immer bestehen, auch dann, wenn die Software nur auf einem Server als Dienst betrieben wird und keinen direkten Download anbietet. AGPL wurde auf der Basis von GPL geschrieben und um einen Abschnitt verlängert, der das sogenannte ASP-Schlupfloch schließt. ASP bedeutet Application Service Provider und kann ins Deutsche mit dem Begriff Anwendungsdienstleister übersetzt werden. Der ASP ist ein Dienstleister, der eine Anwendung über ein öffentliches Netz (z. B. Internet) oder ein privates Datennetz für den Informationsaustausch zur Verfügung stellt. Im Service ist auch die gesamte Administration der Anwendung (Datensicherung, Wartung, etc.) enthalten. Das ASP-Schlupfloch sagt aus, dass Unternehmen, die eine GPL-Software als Anwendungsdienstleistung anbieten, nicht dazu verpflichtet sind, den Quelltext weiterzugeben. Um diese Lücke zu schließen, erlaubt AGPL den Anwendern der Software, welche diese über ein Netzwerk nutzen, den Quellcode herunterladen zu können.

Beispiele Open Source Software

Im Folgenden Abschnitt sollen Beispiele für Open Source Software gegeben werden.

Linux

Der Name Linux steht für Betriebssysteme, welche auf den Linux-Kernel und auf oben erwähnter GNU-Software basieren.

Als Kernel wird der Kern oder das Zentrum eines Betriebssystems bezeichnet. Er ist für die Prozessor- und Speicherzugriffe zuständig. Der Prozessor ist ein programmierbares Rechenwerk und ist das „Gehirn“ elektronischer Geräte, da er Milliarden von Rechenoperationen in der Sekunde vollzieht.

Der Kernel steuert zudem die wichtigsten Treiber. Als Treiber können Computer-Programme und Dienste benannt werden, die auf dem PC installiert sind und mit der am Computer angeschlossenen Hardware interagieren. Der Kernel hat direkten Zugriff auf die Hardware.

Für den Gebrauch der Betriebssysteme werden sogenannte Linux-Distributionen verwendet. Eine Distribution besteht aus dem Kernel und unterschiedlicher Software. Dabei wird darauf geachtet, welche Software für die Endnutzung geeignet ist. Auf diese Weise ist es möglich den Kernel an individuelle Bedürfnisse anzupassen.

Die Linux-Systeme sind modular aufgebaut und werden von vielen Softwareentwicklern stetig weiterentwickelt. Für die Entwicklung sind Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und eine Vielzahl an Freiwilligen involviert.

Eingesetzt wird Linux beispielsweise auf Arbeitsplatzrechnern, Mobiltelefonen, Netbooks oder Servern.

Im Jahr 1991 arbeitete der US-amerikanische Informatiker Linus Torvalds an einer Terminal-Emulation, ein System, das ein anderes in Teilbereichen nachbildet. Ziel war es, seinen eigenen Computer besser verstehen zu können. Aus der Weiterentwicklung entstand ein Betriebssystem, welches nach einer längeren Namensfindungshase als Linux bezeichnet wurde.

Zunächst stand das Programm zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung unter einer proprietären Lizenz, die sich dadurch definiert, dass sie das Recht und die Möglichkeiten der Wieder- und Weiterverwendung durch Nutzer einschränkt. Proprietäre Software wird auch als Closed Source bezeichnet und stellt das Gegenteil von Open Source dar.

Um den Fortschritt der Entwicklung nicht zu behindern, entschied sich Torvalds 1992 für die Umstellung auf die GNU GPL Lizenz. Linux konnte durch diesen Schritt mit dem Betriebssystem GNU verknüpft werden und stellte für Softwareentwickler eine Möglichkeit dar, die Anwendung zu modifizieren und zu verbreiten.

Mozilla Firefox

Firefox ist ein Webbrowser, der von Mozilla angeboten wird. Webbrowser sind Computerprogramme, die die Darstellung von Webseiten im Internet ermöglichen.

Firefox ist einer der meist verwendeten Browser und ist mit den gängisten Web-Standards wie HTML und JavaScript kompatibel. Mozilla Firefox stellt einen kostenlosen Download im Internet zur Verfügung.

Außerdem ist Mozilla der Entwickler des E-Mail Programms Thunderbird.

Beispiele Open Source Programme, die vorher Closed Software war

Ebenso wie Linux, durchliefen andere Software-Anwendungen die Umwandlung von einer proprietären Lizenz zu einer Open Source Software.

Apache Spark, eine Software, die ein Programmiergerüst für das Vernetzen von Computern anbietet, wurde 2009 entwickelt, jedoch erst ein Jahr später unter die BSD gestellt und damit als Open Source Software verstanden.

Auch die freie Software Tor, die als Netzwerk für die Anonymisierung von Verbindungsdaten eingesetzt werden kann, wurde erst später zur Open Source Software umgewandelt. Bereits Mitte der 90er Jahre wurde die Anwendung entwickelt. Erst durch den Schritt, sie unter eine Open Source Lizenz zu stellen, wurde Tor für eine breite Masse bekannter.

Open Source = free Software?

Auch wenn Open Source bedeutet, dass der Quellcode für alle frei zugänglich und auch veränderbar ist, bedeutet es nicht, dass die Software immer kostenlos angeboten wird.

Hier muss zwischen den drei Kernrechten Nutzung, Modifikation und Weitergabe, die die Open Source Lizenzen enthalten, unterschieden werden.

Werden O. Source Programme von Unternehmen lediglich genutzt, fallen dort keine Lizenzgebühren an, sondern nur eventuelle Kosten für Dienstleistungen wie z. B. Beratung, Implementierung, Wartung oder Support.

Wird Open Source Code von Entwicklern in ihre eigenen Projekte eingebaut, müssen die Bestimmungen beachtet werden. Für die Lizenzen können, je nach gestellten Bedingungen, Kosten anfallen.

Ausblick

Die Verwendung von Open Source bietet Vorteile. So ist es vielen Entwicklern möglich, die offenen Codes zu überprüfen und Änderungen einzubringen. Dies sorgt für einen stetigen Verbesserungsprozess und liefert dadurch Innovationen, mehr Sicherheit und einen gesunden Wettbewerb.

Im Ergebnis gibt es heute kaum Software, die vollständig ohne Open Source Anwendungen auskommt. Im Gegenteil, die meisten Anwendungen bauen ausschließlich auf Open Source Technologien auf und setzen an vereinzelten Stellen auf Closed Source Elemente.

Open Source Software bei TenMedia

Die Digitalagentur TenMedia feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen. Seit Gründung ist sie auf die Erstellung von Datenbanken und individueller Software spezialisiert und hat sich durch vielfältige Aufträge von Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen einen Namen gemacht.

Unsere Entwickler setzen auf die individuelle Softwareentwicklung unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Kunden. Wir verzichten daher auf vorgefertigte Programm-Codes, sondern nutzen modernste Technologien und Open Source Programme, um eine Anwendung zu erstellen, die den gewünschten Anforderungen entspricht.

Sie haben eine spannende Projektidee, aber es fehlt die passende digitale Umsetzung? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie eine Mail. Wir freuen uns auf eine unverbindliche Kontaktaufnahme.