Shopware
Definition Onlineshop
Ein Onlineshop ist eine Form des Electronic Commerce (deutsch: elektronischer Handel)), die es Verbrauchern ermöglicht, über eine mobile App oder einen Webbrowser Waren direkt von einem Verkäufer über das Internet zu kaufen.
Ein Webbrowser ist ein Programm zur Darstellung von Websites im Internet.
Ein Onlineshop übernimmt außerdem die Aufgaben der Produktpräsentation und den Bestellvorgang. Onlineshops können über Webbrowser aufgerufen werden, aber auch über verschiedene Apps.
Definition Shopsystem
Die Softwaregrundlage für ein Onlineshop ist ein Shopsystem. Über ein Shopsystem kann ein Shop seine Produkte und Dienstleistungen anbieten und verkaufen. Shopsysteme werden überwiegend als Web-App oder Webseite angeboten und sind datenbankbasiert. Eine Web-App ist eine Anwendungssoftware, die über das Internet auf ein Endgerät geladen wird. Eine Datenbank ist eine elektronische Softwarelösung, um elektronische Daten zu speichern und zu verwalten.
Definition Shopware
Shopware ist ein plattformunabhängiges Online-Shopsystem. Mit dem Shopsystem können Online Händler den Aufbau eines Onlineshops ermöglichen.
Shopware basiert auf der Programmiersprache PHP. PHP ist eine allgemeine Skriptsprache, die sich besonders für die Entwicklung dynamischer Websites und Webanwendungen eignet. Sie wurde ursprünglich von dem dänisch-kanadischen Programmierer Rasmus Lerdorf im Jahr 1994 entwickelt.
Die Software bietet außerdem über 1 700 Plugins, mit denen Nutzer ihren Onlineshop nach ihren Bedürfnissen anpassen können.
Shopware Features
Zu den wichtigsten Standard Funktionen von Shopware gehören die folgenden Features:
Darstellung des Shops
- Anzeige der Lieferzeit je Artikel
- Anzeige der Produktvarianten
- Darstellung mehrerer Bilder pro Produkt
- Farbänderungen des Designs
Marketing
- Anzeige von Referenzartikeln und Bestsellern
- Bewertungen von Kunden
- Kundengebundene Gutscheine
- Treue-Rabatte
- Hervorhebung von Sonderangeboten
- E-Mail Marketing via Newsletter
Benutzerfreundlichkeit
- Adressbuch für Kunden
- Sendungsverfolgung und Bestellstatus
- Möglichkeit zur Vorbestellung von Artikeln
- Bestellbestätigungsemail
Artikelverwaltung
- Mindestbestellwert
- Produktbewertungen
- Länderspezifische Verfügbarkeit von Produkten
Versand
- Versandkostenberechnung nach Produktart und Lieferzonen
- Möglichkeit eines weltweiten Versands
- Versandabhängige Zahlungsarten
- ieferung ins Geschäft, zur Packstation oder Heimatadresse
Bezahlung
- Länderspezifische Produktpreise
- Zahlungsart abhängig vom Produkt
- Zahlungserinnerung bei Kauf auf Rechnung
- Automatische Erstellung von Mahnungen
Geschichte
Im Jahr 2000 wurde von Stefan Hamann die Internetagentur Hamann Media GmbH im nordrhein-westfälischen Schöppingen gegründet. Drei Jahre später entwickelte er zusammen mit seinem Bruder Sebastian Hamann als Kundenprojekt ein eigenes Shopsystem. Dieses Shopsystem mit dem Namen Shopware wird seit 2004 in der Version 1 als Standardprodukt vermarktet.
2008 wurde die Hamann Media GmbH zur shopware AG umbenannt. Im November 2008 wurde die Version 3.0 veröffentlich und im Oktober 2010 die Version 3.5. Mit dieser Version wurde eine quelloffene Ausführung angeboten. Mit der quelloffenen Version kann Shopware kostenlos bereitgestellt und von Dritten eingesehen und bearbeitet werden.
Seit 2012 steht die Version 4.0 unter AGPL-Lizenz. AGPL ist die Abkürzung für GNU Affero General Public License. Sie ist eine Lizenz für freie Software mit Copyleft. Mit Copyleft können Entwickler das Urheberrecht nutzen, um die Freiheiten für spätere Benutzer und Programmierer zu erhalten, anstatt jene einzuschränken. Benutzer erhalten so die Erlaubnis, Werke zu kopieren und zu bearbeiten. Es ist somit das Gegenteil zum Copyright, welches das geistige Eigentum von Urhebern vor unberechtigtem Gebrauch schützen soll.
Im April wurde die Version 5.0 veröffentlicht und seit Mai 2019 ist die sechste Version auf dem Markt erhältlich.
Seit 2018 ist das Unternehmen zu 100% eigenkapitalfinanziert. Es werden durch 150 Mitarbeiter 1200 Partner und 80.000 Onlineshops betreut.
Editionen
Community Edition
Die Community Edition ist seit Ende 2010 verfügbar. Sie ist ein kostenloses Shopsystem und damit zugänglich für jeden Programmierer. Der Hersteller bietet aufgrund der kostenfreien Benutzung keinen Support oder Wartung an. Durch die Installation von Plugins lässt sich die Community Edition erweitern.
Professional Edition
Die Professional Edition ist das meistverkaufte Shopsystem. Sie ist im Gegensatz zur Community Edition kostenpflichtig und nicht lizenzfrei. Neben den Grundfunktionalitäten, die auch die Community Edition enthält, wurden weitere Features wie Storytelling (deutsch: Geschichten erzählen) und ein ERP-System hinzugefügt.
Ein Enterprise Resource Planning (ERP) System ist eine Software, die von Unternehmen verwendet wird, um die wichtigen Teile ihres Unternehmens zu verwalten und zu integrieren. Viele ERP-Softwareanwendungen sind für Unternehmen wichtig, weil sie ihnen bei der Umsetzung der Ressourcenplanung helfen, indem sie alle Prozesse, die für den Betrieb ihres Unternehmens erforderlich sind, in ein einziges System integrieren. Ein ERP-Softwaresystem kann auch die Planung, den Einkauf von Lagerbeständen, den Vertrieb, das Marketing, die Finanzen, das Personalwesen und vieles mehr integrieren.
Für diese kommerzielle Version bietet der Hersteller Gewährleistung und Support an.
Professional Plus Edition
Die Professional Plus Edition wurde mit der fünften Version der Professional Edition eingeführt. Sie unterscheidet sich von der Professional Edition nur anhand der Premium Plugins, die viele Zusatzfunktionen im Bereich Marketing hinzufügen.
Enterprise Edition
Die Enterprise Edition ist am kostenaufwendigsten. Sie ermöglicht die Abfertigung von großen Traffic-Mengen. Unter Traffic versteht man den allgemeinen Datenfluss innerhalb eines Computernetzwerkes.
Außerdem steht Nutzern ein 24/7 Support zur Verfügung und sie haben die Möglichkeit, persönliche Beratungen in Anspruch zu nehmen. Ansonsten verfügt sie über die gleichen Funktionen wie die Professional Plus Edition.
Einrichten eines Onlineshops mit Shopware
Um einen Onlineshop mit Shopware zu entwickeln, gibt es für Unternehmen und Privatpersonen verschiedene Möglichkeiten. Sie können entweder ihren Onlineshop selber aufsetzen oder professionelles Personal einstellen. Außerdem können für die Installation Softwareagenturen oder Freelancer beauftragt werden.
Backend
Nach dem Download des Shopware Installations-Paket muss das Backend konfiguriert werden. Das Backend ist das ist das technische System hinter einer Website, das von Nutzern nicht eingesehen werden kann. Für das Backend eines Onlineshops werden Funktionen wie beispielsweise Währung, Zahlungsarten, Versandarten und Steuern konfiguriert.
Frontend
Im nächsten Schritt wird das Frontend gestaltet. Das Frontend ist das Gegenstück zum Backend und der Teil einer Software, der vom Nutzer auf der Website eingesehen und verwendet werden kann. Das Frontend besteht aus zwei Teilen: dem Web-Design und dem Frontend Development. Für die Einrichtung eines Onlineshops wird ein graphisches Layout benötigt. Dafür können vorgefertigte Themen von Shopware verwendet werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, eigene Themen zu programmieren. Diese können über Templatesstores gekauft und installiert werden. Templates sind Designvorlagen zur Erstellung von Websites.
Logo und Footer
Außerdem muss ein Logo kreiert und ein Footer angepasst werden. Das Logo kann wie das Layout aus vorgefertigten Themen oder aus eigener Kreation entwickelt werden. Der Footer ist die Fußzeile einer Website und besteht meistens aus Textbausteinen und Verlinkungen zu Formularen.
Plugins
Zusätzlich müssen die Plugins konfiguriert werden. In der Informatik ist ein Plugin eine Softwarekomponente, die einem bestehenden Computerprogramm eine bestimmte Funktion hinzufügt. Programme, die Plugins unterstützen, können dadurch eine individuelle Anpassung eines Onlineshops ermöglichen. Plugins werden über den Plugin Manager verwaltet, heruntergeladen und installiert. Diese Konfiguration kann sehr zeit- und kostenaufwendig sein.
Beispielshafte Plugins von Shopware sind PayPal, Facebook Pixels, einem Plugin, mit dem Unternehmen Facebook mit Shopware verbinden können und Internationalisierung Erweiterungen, die Backend- und Frontendbausteine in die jeweilige Sprache übersetzen. Es besteht auch die Möglichkeit mithilfe von Programmierern eigene Plugins zu integrieren.
Domain
Ein Shopware Shop wird automatisch mit einer URL ausgestattet. URL ist die Abkürzung für Uniform Resource Locator und bedeutet auf Deutsch Ressourcenzeiger. Unter der URL versteht man auch die Internetadresse. Ein Shop, der mit Shopware erstellt wurde, kann im Internet über eine Adresse gefunden und aufgerufen werden. Die URL bei Shopware besteht aus einer eigenen gewählten Bezeichnung und einem vom System vorgegeben festen Teil. Ein Onlineshop kann aber auch über eine vollständig selbstgewähte Domain erreichbar sein.
Vorteile von Shopware
Flexibilität
Ein großer Vorteil von Shopware ist die Flexibilität. Shopware bietet passende Angebote und Funktionen für große Unternehmen, aber auch für kleine und mittlere Unternehmen sowie Start-ups. Dabei profitieren Letztere vor allem von der kostenlosen Community Edition, die einen kostengünstigen Markteintritt ohne Programmierkenntnisse ermöglicht. Große Unternehmen benutzen überwiegend die Professional Edition.
Cloudbasierte Lösungen
Seit Ende 2020 ist Shopware cloudbasiert. Cloud ist die Abkürzung für Cloud Computing. Unter Cloud Computing versteht man Rechenzentren, beispielsweise Datenbanken, auf die Nutzer über das Internet zugreifen können. Online Händler können mittels dieser Funktion ihren Verkauf mit weniger Zeitaufwand und niedrigeren Kosten starten.
Internes Wiki
Ein weiterer Vorteil ist das interne Wiki. Ein Wiki ist eine Website, die von ihrem eigenen Publikum direkt über einen Webbrowser gemeinsam bearbeitet und verwaltet wird. Mittels des Wikis können Erfahrungen und Wissen gesammelt und mit anderen Nutzern geteilt werden. Shopware Community Mitglieder können sich dadurch bei Problemen gegenseitig helfen und nach Lösungen suchen. Außerdem können Nutzer auf dem Portal Anleitungen und Erklärungen zur Installation und Aktualisierungen finden.
Marketing Orientierung
Shopware ermöglicht durch die Suchmaschinenoptimierung eine erhöhte Sichtbarkeit der Webshops. Die Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO genannt, stellt Maßnahmen dar, die dazu dienen, die Platzierungen einer Website bei einer Suchmaschine auf höhere Plätze zu ranken. Online Händler fügen dafür ihrer Startseite und ihren Produkten sogenannte Meta-Descriptions (deutsch: Metabeschreibung) und Meta-Titles (deutsch: Metatitel) hinzu. Die Meta-Description ist meist ein relativer kurzer Beschreibungstext, der die Inhalte einer Website zusammenfasst, welcher bei den Suchergebnisse einer Suchmaschine erscheint. Auch der Meta-Title wird von Suchmaschinen genutzt, um den Titel einer Website zu definieren.
Nachteile von Shopware
Hohe Kosten
Ein Nachteil von Shopware ist der Preis. Abgesehen von der Community Edition sind die anderen Editionen mit einem hohen Investment verbunden. Viele Funktionen sind nur in den kostenpflichtigen Versionen verfügbar.
Advanced Features
Advanced (deutsch: erweitert; fortgeschritten) Features wie das Storytelling oder das Shopware ERP-System fordern den Erwerb einer kommerziellen Lizenz. Diese Features sind nicht in der kostenfreien Community Edition vorzufinden.
Weitere Beispiele von Onlineshop-Software
In Deutschland gibt es mittlerweile über 200 verschiedene Anbieter für Shopsysteme. Dazu gehören zum Beispiel Magento und PrestaShop.
Magento ist eine Online-shopsoftware, die 2008 veröffentlich wurde. Die Software wurde ursprünglich von Varien Inc. entwickelt, einem US-amerikanischen Privatunternehmen mit Hauptsitz in Culver City, Kalifornien. Mehr als 100.000 Online-Shops wurden auf dieser Plattform erstellt.
PrestaShop ist ein ursprünglich französisches plattformunabhängiges Online-Shopsystem, das seit 2008 verfügbar. Es ist wie Shopware und Magento in der Programmiersprache PHP geschrieben. Die Software wird derzeit von 300.000 Shops weltweit genutzt und ist in 60 verschiedenen Sprachen verfügbar.
TenMedia – Webagentur in Berlin
Die TenMedia GmbH ist eine dynamische Softwareagentur am Alexanderplatz in Berlin.
Unser Fokus liegt seit 2011 auf Individualsoftware, Online-Plattformen, Datenbanken, Apps und Cloudanwendungen. Für die Ausführung von Kundenaufträgen verwenden wir stets modernste Technologien und Frameworks. Dabei entwickeln wir stets individuelle Lösungen und verzichten auf Standardsoftware.
Wir freuen uns über innovative Ideen und sind jederzeit per E-Mail, telefonisch oder persönlich in unserem Büro in Berlin Mitte erreichbar.